Glücksgott Falkenhagener Feld

(Zwei-Kanal-Videoinstallation von Constanze Fischbeck und Sascha Bunge, 2006, für die Ausstellung EXPEDITION IN DIE NACHBARSCHAFT der JTW Spandau)

Mit: Polizeihauptkomissar Detlef Mischorr, Martin Schielke und Darstellern der JugendTheaterWerkstatt Spandau

Konzept und Regie: Sascha Bunge und Constanze Fischbeck

Kamera: Constanze Fischbeck und Karl Faber

Schnitt: Constanze Fischbeck

Percussion: Phillip Danzeisen

Produktion: Hartmut Schaffrin



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EIN HELD WILL ER SEIN UND UNGELIEBT
VON ALLEN SEITEN ES BALLT SICH
IHM DIE FAUST IN DER TASCHE UND
SEIN BLICK GEHT GANZ NACH HELDENART
IN EINE UNBESTIMMTE FERNE BIS DIE
KOLLEGEN KOMMEN UND DER TRÄUMEREI
EIN ENDE MACHEN …
DIE EINEN RAUCHEN FRIEDENSPFEIFE /
DIE ANDERN DUCKEN SICH INS GRAS.

Reiner Groß, NÖRDLICHE STADT

GLÜCKSGOTT FALKENHAGENER FELD war der vierte Teil einer Serie von Installationen, die sich mit dem Verhältnis von Bürger und Polizei und verschiedenen Aspekten von Kriminalität im großstädtischen Raum auseinandersetzt. Grundgedanke war es, mit Hilfe einer allseits bekannten Spiel- und Kampfsituation, eine prototypische gesellschaftliche Situation abzubilden. Ein Polizist in Uniform spielt nacheinander in verschiedenen Zweier–Konstellationen Ching–Chang-Chong (Schere, Stein, Papier) mit unterschiedlichen Spandauer Bürgern.

Ching-Chang-Chong ist ein Entscheidungs- und Taktikspiel. Die Spielsituation bildet auf abstrakte Weise die Arbeit des Präventionsbeamten Detlef Mischorr ab. Zu seinem Arbeitsalltag gehört es, täglich viele unterschiedliche persönliche Begegnungen zu bestreiten. Jede dieser Begegnungen hat unterschiedliche Ergebnisse. Man kann auch von einem tagtäglichen Kampf mit offenem Ausgang sprechen. Wie bei einem klassischen Ringkampf sind die Duellanten von Publikum umringt, das hier prototypisch für die Spandauer Bevölkerung steht und aus dem sich die unterschiedlichen Spielpartner des Polizisten generieren. Das anfeuernde Publikum wechselt permanent die Seiten. Es entstehen `gerechte´ und `ungerechte´ Situationen, Mehrheits- und Minderheitsverhältnisse. Ein Schiedsrichter moderiert und lenkt.