Glücksgott Berlin / Sarajevo

(Sascha Bunge, Constanze Fischbeck und Ivan Civic, 2005, HAU 1)

Produktion, Raum, Schnitt : Constanze Fischbeck

Text: Sascha Bunge

Kamera: Guntram Franke und Constanze Fischbeck

Performance mit: Birgit Berthold, Sascha Bunge, Ivan Civic, Stefan Faupel, Sofie Maruschka Hüsler und dem Gemischten Chor der Polizei Berlin e.V. unter Leitung von Gerald Sasse

Darsteller im Video: Jadran Cilic, Ivan Civic, Jadran Crnogorac, Vedran Crnogorac, Constanze Fischbeck, Regine Kaiser, Maja Kugic, Milan Lazic, Sandin Metedovic, Andreas Reinsch, Detlev Schneider, Ines Tanovic, Ida Telbasic

Produziert für das Festival „Poker im Osten – Transformation der Gesellschaft“. Unterstützt durch das Sarajevo Center for Contemporary Arts (SCCA), durch die European Union Police Mission (EUPM), durch das Goethe Institut Sarajevo und durch das HEBBEL AM UFER.

Videostills: Guntram Franke

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In der post-war-society von Sarajevo wird die heimische Polizei aus Bürgersicht oft als mit den kriminellen Strukturen verflochten angesehen. Innerhalb der Polizei und an den Stadtgrenzen, die gleichzeitig die Entitätsgrenzen zur Republika Srpska sind, gehören auch ethnische Ressentiments zum Alltag. Mit diesem Wissen kann der mitteleuropäische Beobachter nur inoffiziell agieren. Ein einfach zu durchschauendes Verhältnis: Bürger / Krimineller / Polizeibeamter existiert nicht.

In GLÜCKSGOTT BERLIN / SARAJEVO werden exemplarische Kriminalgeschichten modellhaft aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sprachlich verfremdet und dokumentarisch mit Aufnahmen von Orten ergänzt, an denen diese stattgefunden haben könnten. Interviews mit Streifenpolizisten sowie mit deutschen Polizeiberatern untersuchen die Gewalt im Alltag einer Stadt sowie die Selbstdarstellung ihrer Beteiligten. Gefragt wird nach den Motiven von Kriminellen und nach der Verzweiflung von Polizisten.