(Sascha Bunge nach Agota Kristof, 2000, Thalia Theater Halle/S.)
Mit: Volker Dirkes, Axel Gärtner, Christine Gülland, Peter Härtwig, Katharina Hauck, Sofie Maruschka Hüsler, Wolfgang Hütter, Enrico Petters, Susanne Silverio, Andrea Ummenberger
Regie: Sascha Bunge
Bühnenbild und Kostüme: Constanze Fischbeck
Dramaturgie: Cornelia Nitzschke
Projektionen und Fotos: Lars Nickel
Presse: Mitteldeutsche Zeitung, Theater der Zeit
Die Inszenierung gastierte im Mai 2001 am Hans-Otto-Theater Potsdam und beim Festival "Augenblick Mal !" am Theater an der Parkaue Berlin
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ZERSTÖRE DEIN VERDAMMTES SELBST EHE DIE ANDEREN ES TUN.
Großmutter schlägt uns oft mit ihren knochigen Händen, mit einem Besen oder mit einem nassen Lappen. Sie zieht uns an den Ohren, sie packt uns an den Haaren. Die Schläge tun weh, sie bringen uns zum Weinen. Wir beschließen, unseren Körper abzuhärten, um den Schmerz ertragen zu können, ohne zu weinen. Wir beginnen damit, uns gegenseitig Ohrfeigen zu geben, dann Faustschläge. Wir sagen jedes Mal: Es tut nicht weh. Wir schlagen fester, immer fester. Wir sagen jedes Mal: Es tut nicht weh. Nach einiger Zeit spüren wir tatsächlich nichts mehr. Es ist jemand anderes, der Schmerzen hat, es ist jemand anderes, der sich verbrennt, sich schneidet, leidet. Wir weinen nicht mehr.
Agota Kristof