(Mats Kjelbye, Dezember 2009, Theater an der Parkaue)
Mit: Johannes Hendrik Langer
Regie: Sascha Bunge
Bühnenbild: Constanze Fischbeck
Kostüme: Katja Schmidt
Dramaturgie: Anne Paffenholz
Fotos: Christian Brachwitz
Presse: Neues Deutschland, Tagesspiegel
SOFTGUN gastierte 2010 am Staatstheater Braunschweig, 2012 in der Lausitzhalle Hoyerswerda, 2013 und 2015 im Theater an der Ruhr in Mülheim, sowie 2014 beim Festival SZENE BUNTE WäHNE in Niederösterreich.
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In regelmäßigen Abständen rückt das Thema Jugendgewalt in den Fokus der Aufmerksamkeit. Mal heißt es in den Medien, dass Jugendliche immer brutaler werden, mal lassen Forschungsberichte verlautbaren, dass die Quote der Jugendgewalt rückläufig ist. Egal welche Aussage gefällt wird, die mediale Berichterstattung zeichnet sich häufig durch Empörung, Panikmache und Hysterie aus – während gleichzeitig eine bisweilen voyeuristische Freude und Faszination an der Gewalt festzustellen ist. Der nüchterne Gegenpol zu dieser Haltung besteht darin, dass es sich hier um kein neues Problem unserer Gesellschaft handelt, sondern dass in jeder Jugendgeneration vor allem männliche Jugendliche entwicklungsbedingt besonders anfällig dafür sind, ihre Kräfte und ihren Status in einer Gruppe durch Gewalt festzustellen. Die Annahme dieser Haltung besteht darin, dass sich die Gewaltbereitschaft sozusagen wieder "auswächst", wenn die Pubertät vorbei ist.
Anne Paffenholz
Ich habe einen Freund, der Zeuge einer körperlichen Misshandlung war. Ungefähr zehn Jugendliche (einige in den Zwanzigern!), Neonazis, wollten gerade damit beginnen, ein Paar zu schlagen und zu treten, nur weil sie lockige Haare hatten. Mein Freund hat das getan, was die meisten von uns gemacht hätten: Er nahm sein Handy und rief die Polizei an. Jemand hat das bemerkt und sie liefen ihm hinterher. Er ist nicht davongekommen. Er wurde sehr heftig zusammengeschlagen. In seinem Zuhause – er hat es nicht mehr geschafft, die Tür zu schließen. Die Polizei kam gerade rechtzeitig, um sein Leben zu retten.
Mats Kjelbye